Milliarden für die Plastikbekämpfung – keine Einigung beim Tiefseebergbau –
Zwiespältiges Echo zum „One Ocean Summit"
Frankreich fungierte vom 9. bis 11. Februar als Gastgeber des „One Ocean Summi” in Brest. Ziel war damit die internationale Gemeinschaft zu ermutigen. Ihre Ambitionen im Bereich des Meeresschutzes zu erhöhen und die gemeinsame Verantwortung für die Ozeane in Verpflichtungen umzusetzen.
An den drei Tagen des „One Ocean Summits” nahmen Experten, Aktivisten und Politiker aus 42 Ländern – darunter 20 Staatschefs – an Foren und Workshops teil, um Themen zu diskutieren, wie sie das Leben im Meer beeinflussen könnten.
Ein Ergebnis: Für die Bekämpfung des Plastikmülls im Meer haben die französische, die deutsche und die spanische Nationalbank gemeinsam mit der Europäischen Investitionsbank eine Finanzierungszusage in Höhe von vier Milliarden Euro bis 2025 gegeben. Dieses Geld wird bereitgestellt, um eine Initiative für saubere Ozeane zu entwickeln. (Lesetipp: Deutlich mehr Plastikmüll: Corona belastet die Meere zusätzlich)
In diesem Zusammenhang kündigte Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, die Gründung einer „globalen Koalition“ an.
Der 27 EU-Länder und 16 Nicht-EU-Länder angehören. Ziel ist ein Abkommen zu mehr Nachhaltigkeit und zum Schutz dem Artenvielfalt auf hoher See. 14 Länder kündigten überdies Maßnahmen zur verstärkten Bekämpfung der illegalen Fischerei an.
Bundesregierung will Meeresbeauftragten - „One Ocean Summit"
Deutschland hatte bereits vor dem „One Ocean Summit” beschlossen. Im Rahmen einer neuen Meeresstrategie mehr gegen die Verschmutzung der Ozeane unternehmen zu wollen. Für die Koordination der Meerespolitik soll künftig ein sogenannter Meeresbeauftragter verantwortlich zeichnen.
Ein Thema, für das auf dem Gipfel keine Lösung gefunden wurde, betrifft das Moratorium für den Tiefseebergbau. Wissenschaft, Fischereiindustrie und Umweltorganisationen sehen eine große Gefahr für die marinen Ökosysteme, weshalb ein Aussetzen des Tiefseebergbaus das Gebot der Stunde wäre. Dass es in diesem Punkt auf dem „One Ocean Summit” keine Übereinkunft gab, muss als Misserfolg gewertet werden. (Lesetipp: Tiefseebergbau: Verhängnisvoller Wettlauf zum Meeresgrund)
Foto: One Ocean Summit
Weitere Artikel
Neues Bündnis für den Schutz der Nordsee: Das Netzwerk Nordseeschutz (NeNo) nimmt Arbeit auf
Unsere Nordsee ist einzigartig! Doch Fischerei, Schiffsverkehr, Plastikmüll und Lärm von Offshore-Anlagen setzen ihr zu. Sie braucht dringend besseren Schutz – insbesondere für unsere heimischen Schweinswale, deren Bestände seit zwei Jahrzehnten zurückgehen. Am Beispiel dieser kleinen Wale wird deutlich, wie sehr die Artenvielfalt unter Druck gerät und wie notwendig effektive Schutzmaßnahmen sind.
weiterlesenSolarpanel, Stühle, WCs: Was macht dieser Müll in der Ostsee?
Tatort Flensburg, Yachthafen Sonwik: Beim jüngsten Flensburger Hafen-Clean-Up bargen rund 40 Freiwillige am vergangenen Sonntag erneut erschütternde Funde vom Meeresboden: E-Scooter, Sitzmöbel, ein Solarpanel, ein Außenborder und sogar WC-Elemente. Diese Aktion zeigt eindrücklich, wie wichtig Unterwasser-Clean-Ups sind und weshalb die GRD solche Einsätze unterstützt und fördert. Denn: Ohne engagierte Taucher:innen und Meeresschützer:innen würde dieser Müll unbemerkt weiter das Ökosystem der Förde gefährden.
weiterlesenEndlich: DERTOUR beendet Zusammenarbeit mit Loro Parque & Co.
Die DERTOUR Group, einer der führenden Reisekonzerne Europas, hat angekündigt, alle Angebote zu streichen, die Meeressäuger in ihrer natürlichen Lebensweise beeinträchtigen. Explizit nennt DERTOUR das Schwimmen mit Delfinen und das sogenannte „Beaching“, das im Loro Parque auf Teneriffa zum Alltag gehört.
weiterlesen
