Rotes Meer: „Magic“ ist wieder da – und nicht allein!
Rotes Meer: Stolze Delfinmütter allerorten
Wie geht es den Patendelfinen vor der Küste von Hurghada in Äpypten? Diese Frage hat uns kürzlich Angela Ziltener, Leiterin unserer Partnerorganisation Dolphin Watch Alliance beantwortet. Die Biologin berichtet zudem über einen möglichen Corona-Babyboom sowie über ein „Comeback“.
Babyboom bei Delfinen nach der Corona-Pandemie
Der Corona-Lockdown liegt mittlerweile rund drei Jahre in der Vergangenheit und hat heute kaum noch Auswirkungen auf das Geschehen im ägyptischen Tourismus. Während uns der Rückblick auf die Pandemie Sorgenfalten auf die Stirn treibt, stellt sich die Situation für die im Roten Meer lebenden Indopazifischen Großen Tümmler gänzlich anders dar. Die Meeressäuger nutzen die touristische Ruhephase im Jahr 2020, um an der nächsten Generation „zu arbeiten“. „Es gab sehr viele Neugeborene in den Jahren 2021 und 2022“, erzählt Angela Ziltener. Ein Weibchen sei ca. zwölf Monate trächtig. Daher brauche man noch ein oder zwei Jahre, um den „Corona-Babyboom-Peak“ statistisch dokumentieren zu können.
Ägypten: Delfin-Babys der dritten Generation gesichtet
Schon jetzt aber berichtet die Biologin unserer Partnerorganisation Dolphin Watch Alliance (DWA) von den zahlreichen Delfin-Kälbern der äpyptischen Patendelfine. „„Ferdinand“ und „Laura“ sind immer noch stolze Mütter von ihrer zweijährigen Töchter „Farida“ und „Lia“, die sich bester Gesundheit erfreuen. Sie schwimmen noch in der Babyposition mit ihren Müttern zusammen, manchmal sichten wir die beiden Kälber auch zusammen.“ Das Delfin-Weibchen „Fee“ habe das DWA-Team zuletzt im Winter zusammen mit „Ferdinand“ und „Farida“ gesehen. „Lea“, Mutter des leider verstorbenen Delfinjungen „Latif“, war ihrerseits bei einer der letzten Sichtungen trächtig und man hoffe sie bald mit ihrem Nachwuchs zu sehen. (Hier geht es zu den Patendelfinen aus dem Roten Meer)
Große Freude gab es auch im Zusammenhang mit der Patendelfin-Dame „Magic“, die über längere Zeit nicht mehr gesichtet worden war. „Sie bekam vermutlich ihr erstes Kalb im Juni 2022 – wir hoffen sehr, dass wir beide in dieser Saison mit Fotos dokumentieren können“, blickt Angela Ziltener voraus. „Magic“ hat ihren Namen einst erhalten, nachdem sie sich mit der Schwanzflosse in einer Angelschnur verhedderte, die tief ins Fleisch einschnitt. Mit dieser schwerwiegenden Verletzung hatte sie eigentlich keine Überlebenschance. Eines Tages war die Nylonschnur aber wie durch ein Wunder verschwunden – aus diesem Grund erhielt sie ihren Namen.
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Ferdinand-Destiny
Ferdinand-Destiny überlebte einen Haiangriff. Schwer verwundet suchte sie Schutz bei Tauchern. Als die Wunden heilten, kehrte sie zu ihrer Gruppe zurück, ihr Interesse an Menschen blieb.
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