Spanien verhängt Tempolimit für Pottwale vor Gibraltar
Eine für Europa beispiellose Entscheidung
Im März 2007 verhängte die Spanische Regierung für ein Gebiet in der Straße von Gibraltar, in dem 25 Pottwale leben, ein Tempolimit von 13 Knoten. Diese für Europa beispiellose Entscheidung soll in der viel befahrenen Wasserstraße Kollisionen schnell fahrender Schiffe mit den Walen verhindern.
Tempolimit von 13 Knoten zum Schutz von Pottwalen

In dem schwarz umgrenzten Bereich gilt das Tempolimit, in Pink dargestellt sind Hauptverbreitungsgebiete einer lokalen Pottwalpopulation. Quelle: INSTITUTO HIDROGRÁFICO DE LA MARIN
Im März 2007 verhängte die Spanische Regierung für ein Gebiet in der Straße von Gibraltar, in dem 25 Pottwale leben, ein Tempolimit von 13 Knoten. Diese für Europa beispiellose Entscheidung soll in der viel befahrenen Wasserstraße Kollisionen schnell fahrender Schiffe mit den Walen verhindern.
Der Meeresbiologe Sven Koschinski, nationale Kontaktperson der Internationalen Walfangkommission (IWC) zum Thema Kollisionen, erklärt dazu: “Ein Tempolimit von 13 Knoten (24 Stundenkilometer) ist eine sinnvolle Maßnahme, Großwale vor tödlichen Kollisionen zu bewahren. Leider gilt dieses Limit nur in einem sehr begrenzten Meeresgebiet. Rundherum fahren Schnellfähren nach wie vor mit Geschwindigkeiten bis zu 38 Knoten.”
Schiffskollisionen verlaufen meist tödlich
Um das Problem wirkungsvoll zu lösen, müssen Geschwindigkeitsbegrenzungen für alle Gebiete erlassen werden, in denen es regelmäßig zu Unfällen mit Walen kommt. Die IWC benennt vor allem den Ärmelkanal, Skagerrak, die Ostsee, Kattegat und Belte und die Straße von Dover als Risikogebiete. Dazu kommen die Gebiete rund um die Kanarischen Inseln, wo Schnellfähren häufig Wale rammen.
Von Schiffskollisionen betroffen sind nach derzeitiger Kenntnis mindestens 17 verschiedene Walarten, vor allem Großwale wie Pottwal, Finnwal, Buckelwal, Nordkaper oder Südkaper. Unter den Delfinen werden Großer Tümmler und Blau-Weißer Delfin gelistet. Auch Buckeldelfine sind stark gefährdet. In den letzten 10 Jahren ist ihr Bestand um 40 % zurückgegangen. Beifang und Kollisionen gelten als die Hauptursachen.
Weitere Artikel
Neues Bündnis für den Schutz der Nordsee: Das Netzwerk Nordseeschutz (NeNo) nimmt Arbeit auf
Unsere Nordsee ist einzigartig! Doch Fischerei, Schiffsverkehr, Plastikmüll und Lärm von Offshore-Anlagen setzen ihr zu. Sie braucht dringend besseren Schutz – insbesondere für unsere heimischen Schweinswale, deren Bestände seit zwei Jahrzehnten zurückgehen. Am Beispiel dieser kleinen Wale wird deutlich, wie sehr die Artenvielfalt unter Druck gerät und wie notwendig effektive Schutzmaßnahmen sind.
weiterlesenSolarpanel, Stühle, WCs: Was macht dieser Müll in der Ostsee?
Tatort Flensburg, Yachthafen Sonwik: Beim jüngsten Flensburger Hafen-Clean-Up bargen rund 40 Freiwillige am vergangenen Sonntag erneut erschütternde Funde vom Meeresboden: E-Scooter, Sitzmöbel, ein Solarpanel, ein Außenborder und sogar WC-Elemente. Diese Aktion zeigt eindrücklich, wie wichtig Unterwasser-Clean-Ups sind und weshalb die GRD solche Einsätze unterstützt und fördert. Denn: Ohne engagierte Taucher:innen und Meeresschützer:innen würde dieser Müll unbemerkt weiter das Ökosystem der Förde gefährden.
weiterlesenEndlich: DERTOUR beendet Zusammenarbeit mit Loro Parque & Co.
Die DERTOUR Group, einer der führenden Reisekonzerne Europas, hat angekündigt, alle Angebote zu streichen, die Meeressäuger in ihrer natürlichen Lebensweise beeinträchtigen. Explizit nennt DERTOUR das Schwimmen mit Delfinen und das sogenannte „Beaching“, das im Loro Parque auf Teneriffa zum Alltag gehört.
weiterlesen
