Die Tiefsee muss durch ein Moratorium geschützt werden!

Deutschland muss ein klares Statement gegen Tiefseebergbau setzen
Einem Moratorium für den Tiefseebergbau kommt angesichts von vielfältigen und schwerwiegenden Risiken, die zerstörerische Eingriffe am Meeresboden verursachen würden, eine grundlegende Bedeutung zu. Es zielt darauf ab, langfristige ökologische Verwerfungen von unvorstellbarem Ausmaß zu verhindern und gleichzeitig die marine Lebensvielfalt sowie Millionen von Arten zu schützen, von denen die meisten bislang noch nicht einmal entdeckt wurden. Angesichts immer offensiver vorgetragener Absichten einiger Länder, den Bergbau in der Tiefsee anlaufen zu lassen, muss Deutschland ein klares Statement abgeben und sich energisch für ein Moratorium einsetzen.
Der Tiefseebergbau darf niemals starten
Die Bundesrepublik Deutschland gehört zu jenen 25 Ländern, die ihren Widerstand gegen den Tiefseebergbau erklärt haben. Anders als Frankreich, das vehement ein dauerhaftes Verbot des Tiefseebergbaus fordert, oder Neuseeland, die Schweiz, Mexiko, das Vereinigte Königreich und Kanada, die sich für ein wirkungsvolles Moratorium stark machen, vertritt Deutschland die Position einer „vorsorglichen Pause“, um Zeit für weiterführende wissenschaftliche Forschung und Bewertung zu schaffen.
Ein Regelwerk für den Tiefseebergbau zu verabschieden, das den extrem empfindlichen Lebensraum schont und die Tötung von Arten verhindert, ist nicht realistisch. Vielmehr droht ein unregulierter Wettlauf um die Bodenschätze wie beispielsweise Mangan in Wildwest-Manier. Die Integrität des Meeres und jener Arten, die am Beginn unserer Nahrungskette stehen, würde für immer zerstört werden. Deshalb darf der Tiefseebergbau niemals starten!

Dieser geisterhafte Oktopode erhielt den Spitznamen “Casper”, als er von Forscher:innen in der Tiefsee entdeckt wurde. Er legt seine Eier auf Manganknollen ab und bewacht die eigene Brut vier Jahre lang.
Foto: Wiki Commons / National Marine Sanctuaries
Ein klares Statement gegen die Pläne zur Ausbeutung eines der am wenigsten erforschten Lebensräume unseres Planeten
Die Aufsicht über Tiefseeprojekte auf hoher See obliegt allein der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA). Diese ist jedoch nicht nur für den Schutz des Meeres zuständig, sondern auch für die Vergabe von Abbaurechten, was sie in einen Interessenkonflikt bringt. Deshalb diskutieren die Staaten des ISA-Rates hauptsächlich über den sogenannten Mining-Code – ein Regelwerk, das die Bedingungen für den Tiefseebergbau festlegen soll.
Bis 2025 soll eine Einigung erzielt werden, was höchstwahrscheinlich den Beginn der industriellen Nutzung der Tiefsee besiegeln würde.

Die Dynamik für ein Moratorium nimmt zu. Diese Länder haben ihren Widerstand gegen den Tiefseebergbau erklärt.
Foto: DSCC
Um ein solches Szenario zu verhindern, müssen sich weitere Länder für ein Moratorium aussprechen und somit als Vorbild für andere Staaten fungieren. Es ist von entscheidender Bedeutung, zusammen mit über 800 Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen aus aller Welt sowie Unternehmen wie Google, BMW, Volvo, Renault, Samsung und dem schwedischen Batterieentwickler Northvolt, die sich gegen die Verwendung von Mineralien aus der Tiefsee in ihren Lieferketten aussprechen, ein klares Statement gegen die Pläne zur Ausbeutung eines der am wenigsten erforschten Lebensräume unseres Planeten abzugeben.
Protestbrief an das Bundesumweltministerium
Die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) hat einen Protestbrief an Bundesumweltministerin Steffi Lemke verfasst, in dem die Bundesregierung dazu aufgefordert wird, sich für ein Verbot oder ein dauerhaftes Moratorium des Tiefseebergbaus in internationalen Gewässern einzusetzen. Dieser Protestbrief kann digital unterzeichnet werden und wird anschließend an die Bundesumweltministerin übermittelt.
Weitere Pressemitteilungen
WE ARE ONE: Die GRD bringt Delfin- und Meeresschutzthemen auf die Messe boot
Vom 18. bis 26. Januar 2025 ist die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) wieder auf der weltweit größten Wassersportmesse, der boot, vertreten (Halle 11, Stand G31). Unter dem Motto WE ARE ONE machen die Münchner Delfinschützer:innen auf die wachsende Bedrohung der Ozeane aufmerksam und betonen, dass der Schutz der Meere und ihrer Bewohner eine globale Verantwortung ist. Im Mittelpunkt des diesjährigen Messeauftritts stehen die internationalen Delfinschutzprojekte der GRD, mit einem besonderen Fokus auf die existenzbedrohende Situation der Delfinpopulationen im Roten Meer bedingt durch den ausufernden Tourismus in Ägypten.
weiterlesenKippen, Schnuller, Deodorants und mehr: Knapp 30 Kilogramm Müll bei Isar-Clean-Up gesammelt
Ein rund 1,5 Kilometer langer Abschnitt entlang der Isar in München hat am 1. September 2024 rund 30 Kilogramm Müll ans Tageslicht gebracht – vor allem Kronkorken, Zigarettenreste, Plastik und Bierflaschen. Dies ist das ernüchternde Ergebnis einer Aufräumaktion der Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD), Voice of the seas und ColorSwell, an der – angeführt vom GRD-Vorsitzenden Sigmar Solbach – bei hochsommerlichen Temperaturen rund 20 Helfer:innen teilnahmen. Allein die 2,4 Kilogramm gesammelter Zigarettenfilter hätten das Potenzial gehabt, etwa 700.000 Liter Grundwasser zu kontaminieren.
weiterlesenAllianz für den Meeresschutz: GRD und Mission Förde e.V. vereinbaren Zusammenarbeit
Der Schutz der Meere bildet das Fundament der jüngst gestarteten Kooperation zwischen Mission Förde e.V. und der Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD). Dieses große gemeinsame Ziel basiert auf zahlreichen inhaltlichen Überschneidungen wie dem Erhalt der marinen Artenvielfalt, der Sensibilisierung der Öffentlichkeit für den Schutz der Ozeane und einer ausgeprägten Hands-on-Mentalität. Letztere haben beide Organisationen bereits im Rahmen eines Unterwasser-Clean-Ups im Hafen der Flensburger Förde, bei dem 350 Kilogramm Müll in 90 Minuten gesammelt wurden, unter Beweis gestellt.
weiterlesen