Warnung vor dem Schwimmen mit Delfinen im Roten Meer!

von | 6. Dezember 2017 | News - Rotes Meer

Touristen vertreiben Delfine aus ihren Ruhe- und Rückzugszonen

Das Schwimmen mit Delfinen im Roten Meer gefährdet das Überleben der Meeressäuger, warnt die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) aus München. Besonders in touristisch beliebten Ausflugsgebieten vor Hurghada und beim Sataya-Riff ist die Situation, trotz klarer Regelungen, außer Kontrolle. „Es ist absehbar, dass Delfine hier allein wegen hemmungsloser Profitgier von Touranbietern aus ihren Lebensräumen vertrieben werden“, erklärt GRD-Biologe Ulrich Karlowski. Die GRD appelliert daher dringend an alle Reisenden, die einen Ausflug zu den Delfinen im Roten Meer planen, auf keinen Fall mit den Tieren zu schwimmen und stattdessen auf Dolphin-Watch-Touren auszuweichen.

Delfine werden gejagt, eingekreist, von Bootspropellern verletzt

Es ist durchaus üblich, dass sich 30 oder mehr Touristenboote gleichzeitig bei den Delfinen aufhalten, die sich, von der nächtlichen Jagd zurückkehrend, zum Ruhen und Schlafen in seichte Gebiete und Halblagunen zurückziehen. Die Tiere werden von den Booten und Begleit-Zodiacs eingekreist. Sie werden unter Wasser während ihrer Schlafphase von herabtauchenden Guides aufgestöbert und von unzähligen im Wasser befindlichen, johlenden Touristen verfolgt und angefasst.

Die Folgen sind dramatisch. Die Tiere vernachlässigen ihren Nachwuchs, kommen kaum noch zur Ruhe und verschwenden wertvolle Energie und Zeit beim Versuch, den Booten zu entkommen. Sie sind zunehmend erschöpft, ruhelos und stehen unter enormem Stress. Propeller von dicht an sie heranfahrenden Zodiacs zerfetzen ihren Rückenbereich. „Mit nachhaltigem, naturverträglichem Tourismus oder Naturtourismus haben diese Ausflüge nichts gemein“, sagt Ulrich Karlowski.

Spinnerdelfin mit zwei Schraubenverletzungen. Aus dem Buch ‘Dolphins, Messengers of Love’ by Ocean.

FTI Touristik und DER Touristik zeigen sich verantwortungsbewusst gegenüber dem Leid der Delfine

Verantwortungsbewusste Veranstalter wie FTI Touristik und DER Touristik gehen mit gutem Beispiel voran. Sie bieten ihren Kunden keine Ausflüge zum Schwimmen mit Delfinen bei Hurghada an.

„Unternehmen wie die TUI oder Thomas Cook ummanteln sich zwar mit hübsch tönenden Nachhaltigkeitsstrategien und proklamieren ihre hohe Verantwortung gegenüber der Umwelt. Wenn es aber ans Eingemachte, an den konkreten Schutz von Tieren vor Leiden und Schäden geht, dann zeigt sich, dass es den Konzernen nur um schöne Worte und um ihren Profit und nicht um nachhaltiges Handeln geht“, betont Karlowski.

Care for Dolphins Dolphin Code of Conduct for Boats von DWA.

Erstmals in Ägypten: Regularien für nachhaltige und tierverträgliche Delfin-Mensch-Begegnungen

Im Kontext des von der GRD unterstützten Projekts „Delfinschutz im Roten Meer“ wurden im vergangenen Jahr erstmals in Ägypten Regularien für nachhaltige und tierverträgliche Delfin-Mensch-Begegnungen beim Schwimmen mit Delfinen eingeführt. Neben einem für alle Anbieter verbindlichen „Code of Conduct“ wurden Schutz- und Ruhezonen eingerichtet und mit Bojen markiert, Workshops und Schulungen für Skipper und Anbieter durchgeführt und es finden Kontrollen von Rangern des Nationalparks statt.

Doch leider scheitern diese Maßnahmen an der Umsetzung und am völlig uneinsichtigen Verhalten der Touranbieter.

Die GRD hat die TUI und Thomas Cook aufgefordert, das Angebot derartiger Delfinausflüge gleichfalls einzustellen und sich für ein Ende der Delfinquälerei im Namen eines angeblichen „Naturerlebnisses“ einzusetzen.
Foto oben: Sylvan Oehen

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Weitere Pressemitteilungen

Zeit zum Aufräumen: Isar-Clean-Up in München

Zwischen 19 und 23 Millionen Tonnen Plastikmüll gelangen jedes Jahr in die Weltmeere – auch über deutsche Flüsse wie Rhein, Elbe oder Isar bzw. Donau. Um sowohl der Flut an Plastik als auch den Verunreinigungen durch Kronkorken und Zigarettenkippen entgegenzutreten, ruft die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) zusammen mit Voice of the Seas und ColorSwell zum dritten Mal zum Isar-Clean-Up in München auf. Startpunkt ist am Sonntag, 10. September um 14 Uhr die Wittelsbacher Brücke – Ziel der Kulturstrand an der Corneliusbrücke.

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10 Tonnen Geisternetze weniger in der Ostsee

Im Herbst 2019 startete die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) mit regelmäßigen Geisternetzbergungen zum Schutz der marinen Artenvielfalt in der Ostsee. Knapp vier Jahre später hat der Münchner Meeresschutzverein insgesamt 10.000 Kilogramm der tödlichen Altlasten aus der Fischerei geborgen und damit ein wichtiges Zwischenziel erreicht. Sigmar Solbach, 1. Vorsitzender der GRD, dankt allen Beteiligten für ihren aufopferungsvollen Einsatz. Große Bereiche vor der Küste von Rügen sind mittlerweile frei von Geisternetzen, nichtsdestotrotz bleibt viel zu tun.

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Erste-Hilfe-Leitfaden für Adria-Delfine

Wenn kranke oder gestrandete Delfine gefunden werden, hat schnelle Hilfe oberste Priorität. Einen Überblick über die wichtigsten Notfallnummern sowie elementare Handlungsanweisungen liefert ein neuer Erste-Hilfe-Leitfaden der Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD). In diesem wird ebenfalls erklärt, wie Augenzeugen von Jagdszenen auf Delfine zu handeln haben.

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