Istrien: Sanfter Delfintourismus bei Vrsar
Delfintourismus: Für uns und unsere Kinder war es ein wundervolles Erlebnis
Angesichts des zunehmenden Massenandrangs bei Delfintouren und Whalewatching-Angeboten, die ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse der Tiere ablaufen, den Tieren schaden und sie aus ihren Lebensräumen vertreiben, freuen wir uns, auch über positive Beispiele berichten zu können. Denn es geht auch anders, wenn man den Tieren mit Respekt begegnet und Wert auf eine harmonische Mensch-Delfin-Interaktion gelegt wird. Von einem ganz erstaunlichen Beispiel von der Küste Istriens berichtet uns Daniela H. aus München:
Mit den "GRD-Verhaltensregeln“ im Kopf
Mit den „GRD-Verhaltensregeln“ im Kopf bin ich mal die Anbieter durchgegangen und habe diverse Fragen gestellt. Im Hafen von Vrsar, Rovinj und Porec werden „Dolphin Safaris“ angeboten. Von großen Schiffen, kleinen Schiffen und auch von privaten, kleinen Anbietern.
Alle sagten, dass die Delfine schon seit vielen Jahren dort leben und immer mit den Fischern schwimmen. Man kann sie also entweder ganz in der Früh (5 Uhr) oder am Abend (20 Uhr) sehen. Es ist ihnen sehr wichtig, die Delfine nicht zu stören und den Motor bei Sichtung auszustellen.
Foto: Florian Hiltmair – www.florianhiltmair.de
Traumhaft, diese wundervollen Wesen in Freiheit zu sehen
Wir haben uns für ein kleines Boot entschieden (nur wir und der Skipper), da dieser Mann sehr liebevoll von den Delfinen sprach, er will sie nicht stören, bleibt immer mit Abstand usw. Wenn sie interessiert sind, kommen sie selbst. Außerdem sind die großen Schiffsschrauben unter Wasser wohl eine größere Belastung als von einem Mini-Boot.
Es lief so ab: Um 19 Uhr ging es im Hafen von Vrsar los, ca. 30 Minuten schipperten wir über das Wasser. Und dann tauchte tatsächlich ein Delfin auf. Die Entfernung war etwa 150 m, er stellte sofort (!) den Motor aus und wir ließen uns einfach mit den Wellen treiben. Die Delfine kamen näher und waren ca. 70 m entfernt. So traumhaft, diese wundervollen Wesen in Freiheit zu sehen. Die Gruppe bestand aus etwa 30 Delfinen.
Foto: Florian Hiltmair – www.florianhiltmair.de
Harmonische Mensch-Delfin-Interaktion
Um uns herum waren noch 1 großes, 1 Glasboot und ein weiteres kleines Boot. Bei allen war der Motor aus, der Abstand der Boote zueinander betrug etwa 50-100 m. Unser Skipper sagte, dass am Vortag 15 (!) Schiffe draußen unterwegs waren und er das viel zu viel findet.
Nach etwa 30 min war kein Delfin mehr zu sehen und die anderen Schiffe fuhren wieder Richtung Hafen. Wir blieben noch, der Motor wurde wieder angestellt. So schipperten wir noch etwas umher, bis auf einmal wieder Delfine auftauchten. Gleiches Spiel: Motor aus usw. Die Delfine kamen schnell näher, etwa 50 m.
Dann tauchte plötzlich eine Yacht aus Porec auf. Es sah aus wie ein Privatschiff. Und dieses verhielt sich wirklich unmöglich. Kurs direkt auf die Delfine, Motor nie aus… sodass unser Skipper schon versuchte, Kontakt aufzunehmen, was das denn sollte. Es fuhr zum Glück schnell wieder weg und ich bin mir gar nicht sicher, ob sie die Delfine überhaupt gesehen haben oder ob es ihnen schlichtweg egal war.
Nachdem die Sonne untergegangen war und auch die Delfine nicht mehr zu sehen waren, drehten wir um Richtung Hafen. Für uns und unsere Kinder war es natürlich ein wundervolles Erlebnis, da wir immer für die Freiheit sind und weder Zoos noch Delfinarien oder sonst was besuchen.
Daniela Hiltmair von Sunnydays for Animals e.V. / Team München
Foto: Florian Hiltmair – www.florianhiltmair.de
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