SEOM – Hüter der Meere und GRD-Delfinbotschafter
Heiler mit Worten und Brückenbauer der neuen Zeit
Der Logopäde, Song Writer, Künstler, Referent, Rapper und Autor „SEOM“, mit bürgerlichem Namen Patrick Kammerer, schafft es mit seiner Musik und seinen Texten Menschen tief im Herzen zu berühren. Jeder seiner Songs berührt auf eine eigene Art. Sogar die Menschen, die nicht viel mit dieser Musikrichtung anfangen können. Doch immer wieder bestätigen sie die tiefe Verbundenheit, welche sie durch seine Texte empfinden und nachhaltig fühlen können.
Seit Mai 2019 ist er Delfinbotschafter der GRD. Er ist dem Meer sehr verbunden. Und er ist begeisterter Delfinfreund. Im Rahmen der Spendenaktion “Istrian SUP Challenge“, kreierte er das bewegende Musikvideo “Hüter der Meere”. Das machte uns neugierig. Was für ein Mensch ist das?
Gerne beantwortete SEOM einige Fragen unserer Mitarbeiterin Marleen Hausner zum wieso, weshalb, warum:
Der Song
“Hüter der Meere” ist sehr berührend, tiefsinnig und enthält viele Informationen zu Delfinen (Sozialverhalten) und ihren Bedrohungen. Wie bist du darauf gekommen den Song zu machen? Was hat dich dabei inspiriert? Wann und wie ist der Song entstanden?
SEOM: Ich bin selbst Surfer (Windsurfer). Ich bin total gerne am Ozean und liebe das Meer. Ich bin sehr eng verbunden damit. Die beiden Jungs, die bei der Aktion dabei sind, die Stecher-Zwillinge, mit denen war ich zusammen in der Schule. Sie haben mich angeschrieben, mir erzählt, dass sie ein Projekt zur Rettung der letzten Adria-Delfine machen, paddeln mit den Stand-Up-Paddles und wollen Spenden dafür sammeln.
Dann war mir klar, dass wir da zusammen etwas machen. Sie haben mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte einen Song zu machen. Eine Überlegung dabei war, ob man alle Beteiligten dazu bringen kann, dass sie gratis arbeiten. Ich bin ja in einem großen Tonstudio in München. Das kostet normalerweise 500 Euro pro Tag. Musiker sind dabei, Sänger und Komponisten. Es war echt cool. Ich habe alle einzeln angerufen, habe es ihnen erklärt und jeder Einzelne war bereit gratis zu arbeiten.
Über die Magie der Delfine
Dann habe ich mich damit tiefergehend befasst. Ich wusste schon immer wie magisch – im wahrsten Sinne des Wortes – Delfine sind. Zusätzlich befasste ich mich mit der wissenschaftlichen Seite, was über Delfine belegt ist, und war total “geflasht”.
Ich habe viele Dinge über Delfine gelernt, das hat alles gar nicht in den Song reingepasst. Dass sie trauern und Trauerfeiern machen, wenn man so will und Artgenossen gemeinsam zu Grabe tragen. Gemeinsam trauern. Dass sie Trampolin springen. Also richtig, richtig spannend.
Dann war noch die Frage, wie schaffe ich es das alles zu vermitteln, dass es nicht zu pathetisch, nicht zu kitschig klingt und den Menschen abholt. Und ich dachte: “Du machst es aus Sicht des Delfins”. Dass ich als der Delfin spreche. Dann bekommt man den besten persönlichen Bezug.
Schreiben des Songs
Eine gute Idee und man merkt, dass du dir Gedanken gemacht und viel Arbeit reingesteckt hast.
SEOM: Also das Schreiben des Songs ging relativ schnell. Ich hatte die Melodie mit meinem Komponisten kreiert und das Schreiben an sich ging sehr flott. Die Kunst dabei ist gewesen, dass man es schafft, dass der Mensch einerseits berührt ist, andererseits aber nicht zu schockiert.
Man hätte das ja auch sehr dramatisch machen können. Das hatte ich auch einmal als Gedanken so nach dem Motto “Schaut her, was wir machen”. Aber man muss ja auch eine persönliche Ebene der Güte mit reinbringen, wenn man schon von Güte spricht. Das fand ich sehr wichtig.
Ich bin auch froh, dass es euch gefällt, dass es scheinbar gelungen ist. Das freut mich sehr!
Ein Hip Hop oder ein Rap Song ?
Ein Hip Hop oder Rap Song über Delfine ist sehr ungewöhnlich. Wie ist die Resonanz auf den Song bisher von Fans und anderen Leuten? Bist du zufrieden? Gab es eventuell auch negative Stimmen?
SEOM: Die Resonanz war super, super gut. Man muss dazusagen, dass das, was ich mache Spiritual Hip Hop ist. Das ist inzwischen mein Spezialgebiet.
Also ich erinnere die Menschen sehr stark an Dinge wie Liebe, Achtsamkeit, an Harmonie im Inneren. Ich spreche viel von Meditation in meinen Songs. Meine gesamte Musik basiert auf – nennen wir es mal – buddhistischen Ansätzen. Deswegen ist auch meine gesamte Fanbase so. Der Song passte gut rein.
Ich habe auch einen Song, der heißt Atlantis, wo ich über die Mythologie der Meere spreche und deswegen war das wie eine klassische Fortsetzung. Das Coole bzw. ein Fun Fact ist, dass ich einen Song gemacht habe, der heißt Hüter der Erde. Da spreche ich davon, dass wir die Erde schützen und bewahren müssen und wir Menschen die Hüter der Erde sein dürfen.
Als ich den aktuellen Song geschrieben und mich gefragt habe, wie ich ihn nennen soll, war klar, dass Hüter der Meere total gut passt. Deshalb ist die Resonanz von meinen Fans und allen anderen, was ich mitbekomme, super positiv. Alle sind beseelt und glücklich.
Ich hoffe auch, dass es die entsprechende Wirkung erzielt. Ich hoffe, dass er neben Clicks und Social Media Response auch Menschen in die Handlung bringt. Darum geht es mir dabei.
SEOM und Delfine bei den Kanarischen Inseln
Hast du denn schon einmal Delfine gesehen. Wenn ja, wo? Wie ging es dir dabei?
SEOM: Ja. Also das Coole ist, die Hälfte der Aufnahmen im Musikvideo sind von mir selbst.
Letztes Jahr war ich auf La Palma, auf den Kanarischen Inseln, und hab dort ein einwöchiges Seminar “Entfalte dich” gegeben. An einem Nachmittag sind wir zu den Delfinen rausgefahren und haben so circa 3-4 Stunden mit ihnen verbracht.
Ich war auch vor drei Jahren auf einer Weltreise für sechs Monate und habe ganz viele Delfine getroffen. Wir sind mit dem Segelboot von Kolumbien nach Panama gesegelt und hatten dabei stundenlang unglaublich viele Delfine, bestimmt 30-40, um uns herum und eine unglaubliche Verbindung. Ich finde es ist sehr schwer in Worte zu fassen, weil es eine magische Begegnung ist.
Delfine haben so eine unglaubliche Anbindung zu den Menschen. Uns ging es sehr schlecht. Wir sind auf der Fahrt von Kolumbien nach Panama zwei Tage in einem Sturm gesegelt und hatten eine schlechte psychische Verfassung, weil es über mehrere Tage richtig anstrengend war.
Dann kamen diese Delfine und es war wirklich so, als ob sie kommen, um uns an das Schöne zu erinnern. Sie haben uns sehr lange begleitet. Ich fühle jedes Mal, wenn ich Delfine sehe große Freude. Es geht über Freude nach dem Motto ” Schau mal da ist ein Delfin” hinaus, sondern es ist pure Freude über die Verbindung mit dem Geschöpf.
Es ist schwer in Worten zu beschreiben, aber es ist jedes Mal eine sehr tiefgehende Erfahrung.
SEOM wird Delfinbotschafter
Kanntest du denn die GRD bereits vorher?
SEOM: Nein, gar nicht. Ich war total begeistert, dass es euch gibt. Der Mario Stecher hat mir die Links geschickt und dann habe ich mir das alles angeschaut und war echt geflasht, was für eine Initiative gibt, wie viele Fakten da stehen und was alles passiert.
Ich war sehr, sehr begeistert. Das hat mir auch gleich ein Gefühl von Vertrauen gegeben. Wenn es so viele Menschen gibt, die sich dafür einsetzen, dann kann es nicht so schlecht um unsere Welt stehen. Es hat mich sehr berührt, dass ihr so viel macht.
Ich habe schon coole Ideen. Ich bin beim Green Water Day am Zürichsee im August. Da gebe ich ein großes Benefizkonzert zum Meeresschutz. Da sind verschiedene Vorträge. Ich mache auch bei einer Podiumsdiskussion mit – dem Green Water Talk.
Ich werde dort auch den Song “Hüter der Meere” spielen. Das wäre eine super Aktion. Da können wir vielleicht ein kleines Video machen und das bei YouTube veröffentlichen und erwähnen, dass ich Delfinbotschafter bin. Oder auch bei Instagram. Wenn ich Konzerte gebe und den Song spiele, kann ich das auch immer ganz schön verknüpfen.
Delfinbotschafter – Die Welt ein wenig besser machen
SEOM ist der zweite Musiker unter unseren Delfinbotschaftern, der mit einem Musikvideo sein ganz persönliches Fanal für die Delfine setzt. Das andere, “Your tears are mine”, stammt aus der Feder der Country- und Jazzsängerin Susan Blake. Und unterschiedlicher können zwei Musikvideos wohl nicht sein…
Außerdem sind auch die Schauspielerin Janine Fautz, Unternehmer Frederic Rockefeller, Buchautor und Delfinschützer Dean Bernal, die Mezzosopranistin und Erfinderin der Unterwasseroper, Claudia Herr, sowie die Chansonsängerin Susanne M. GRD-Delfinbotschafter.
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